07
Jun
Nevado Urus Oeste - 5420m
Donnerstag, 7. Juni 2007 - Kategorie Hochtour
1070 Höhenmeter:
Ishinca-Basecamp 4350m - Nevado Urus Oeste 5420m - Ishinca-Basecamp 4350m

Die erste Nacht im Zelt war erholsamer als angenommen und mit Temperaturen um den Gefrierpunkt recht angenehm. Der warme Wakeup-Tee macht uns gleich munter. Nach dem Frühstück brechen wir um 07:30 Uhr voller Erwartung zu unserem ersten Gipfel auf. In unserem Rucksack nur das absolut Notwendigste gepackt. Trotzdem mögen es einige Kilogramm sein mit all der technischen Ausrüstung.

Auf der Moräne in Richtung Schnee- und Eisgrenze
Gleich zu Beginn bewegen wir uns auf einem schmalen Weg über eine steile Moräne bergwärts. Der endlose Weg windet sich in kleinen Serpentinen in Richtung Schnee- und Eisgrenze und lässt uns die Höhe kraftig spüren. Nach 500 kräfteraubenden Höhenmetern erreichen wir das Eis. Steigeisen und Pickel kommen zum Einsatz! Mit leichterem Rucksack betreten wir das Gletschereis und folgen der gespurten Aufstiegsroute. Schnaufend und mit langsamen Schritt kommen wir der markanten, deutlich sichtbaren Felsspitze auf einem Sattel unterhalb des Hauptgipfels immer näher. Schliesslich erreichen wir den Sattel, dessen Sicht bereits das grosse Panorama vom Gipfel andeutet.

Nach fünf Stunden Aufstieg erreichen wir den Gipfel
Voller Ungeduld stärken wir uns mit einem grossen Schluck Tee und steigen weiter auf der Schneeflanke dem felsigen Gipfelaufschwung entgegen. Die Felsen treiben uns den Puls nocheinmal kräftig in die Höhe und nach fünf Stunden Aufstieg erreichen wir um 12:30 Uhr den Nevado Urus Oeste in 5420m Höhe. Die Freude und die prachtvolle Aussicht mit Blick auf die weisse 6000er Welt der Cordillera Blanca sind gewaltig. Vom Gipfel sehen wir hinüber nach Norden zum Nevado Copa, im Osten zeigt sich der Stolz des Ishincatales, der Nevado Tocllaraju mit seinen südlichen Nachbarberg, den Nevado Palcaraju, und im Süden, auf der gegenüberliegenden Talseite, erhebt sich der riesige Klotz des Nevado Ranrapalca. Durch den erfolgreichen Gipfelsieg fällt der steile Abstieg um einiges leichter. Vorallem der steile Moränenweg geht mächtig in die Knie und so erreichen wir gegen 15:00 Uhr wieder das Basislager.