08
Jun
Nevado Ishinca - 5530m
Freitag, 8. Juni 2007 - Kategorie Hochtour
1180 Höhenmeter:
Ishinca-Basecamp 4350m - Nevado Ishinca 5530m - Ishinca-Basecamp 4350m

Heute steht als zweite Akklimatisationstour der Ishinca auf dem Programm. Um die ganze Besteigung etwas interessanter zu gestalten, entscheiden wir uns zur Überschreitung, die schönere Nordwestflanke hoch und die lange Südwestflanke runter. Da der Anmarsch zum Gletscher etwas länger ist, sitzen wir am frühen Morgen in unserem Esszelt mit unseren Stirnlampen, draussen ist es noch stockfinster.

Die schönere Nordwestflanke hoch
Um 05:30 Uhr ziehen wir los, in Begleitung unserer peruanischen Freunde, die uns den Weg über die Bäche im Basislager weisen. Der Anmarschweg bis zur Schnee- und Eisgrenze des Ishinca ist weitaus angenehmer als noch zum Urus Oeste, der sanft ansteigende Weg zieht sich in südlicher Richtung durch den breiten Taleinschnitt der Ishinca-Lagune entgegen. Mit dem Sonnenaufgang können wir bereits unser Ziel, den Ishinca links neben dem riesigen Ranrapalca erkennen. Nach 2½ Stunden erreichen wir die kleine Gletscherzunge am Gletscherrand. Die Steigeisen werden angezogen und mit dem Pickel in den Händen steigen wir auf das kompakte Eis. Schritt für Schritt folgen wir dem vergletscherten Bergrücken dem Gipfel entgegen. Wir sind froh, dass sich die Sonne hinter den Wolken versteckt, so hält sich die Hitze und die Sonnenseinstrahlung in Grenzen.

Die lange Südwestflanke runter
Zielstrebig folgen wir den Spuren unseres Bergführers Chrigel durch den Eisbruch und stehen wenig später oben auf dem flachen Gipfelplateau. Nach 2½ Stunden Aufstieg meistern wir die letzten 30 Höhenmeter der 45 Grad steilen Gipfelpyramide in ganz schön langsamen Tempo. Freude und Panorama sind atemberaubend! Wir können uns kaum satt sehen an der begeisternden Aussicht auf die nahen Eisriesen der Cordillera Blanca. Nach einer kleinen Stärkung unterhalb der Gipfelnase machen wir uns auf den Abstieg über die lange Südwestflanke. So anstrengend der Aufstieg war, so entspannend ist der Abstieg. Im Schnee gehts sich immer leichter und bald erreichen wir den Gletscherrand. Der steile Abstieg über die Moräne wird durch das plötzliche Auftauchen unserer peruanischen Freunde, mit einem mitgebrachten Mittagessen, unterbrochen. Die Stärkung kommt wie gerufen!