24
Aug
Überschreitung Mönch - 4107m
Montag, 24. August 2009 - Kategorie Hochtour
650 Höhenmeter: Jungfaujoch 3464m - Mönch 4107m - Mönchsjochhütte 3657m

Unsere erste Tour, die Besteigung des Mönchs, beginnt am frühen Montag morgen. Da der Mönch dank der Jungfraubahn als Tagestour bestiegen werden kann, verbringen wir die Nacht noch bequem zu Hause. Aus dem Bett geht es direkt nach Grindelwald. Dort besteigen wir die Jungfraubahn und lassen uns locker und leicht auf das Jungfraujoch chauffieren.

Aufstieg über den Südwestgrat
Unser Ziel ist der Südwestgrat, eine wenig begangene Route am Mönch. Diese Route ist schwieriger als die Normalroute, weniger frequentiert, und schöner. Nach einem letzten Stärkungstrunk stehen wir schon zu Füssen des Mönchs und steigen ein in den Südwestgrat. Es geht gleich deftig los, nichts mit einem lockeren Eingehen. Damit wir zu den ersten Felsen gelangen, müssen wir mit Pickel und Steigeisen vorerst den vereisten Gletscherschrund überwinden. Unsere Waden werden gleich zu Beginn arg strapaziert. Wir erreichen die Felsen und sind heilfroh können wir die Eisen von den Füssen nehmen. In abwechslunsreicher Kletterei steigen wir Schritt für Schritt unserem Ziel entgegen. Chrigu sprintet jeweils zum Sichern vor, gefolgt von Rico und Manu. Weit und breit sind keine anderen Alpinisten zu erkennen. Der Südwestgrat gehört ganz alleine uns, so lässt sich leben! Dann folgt in der Aufstiegshälfte die Schlüsselstelle, eine ausgesetzte Platte mit einem überwältigenden Tiefblick. Hochkonzentriert erklettern wir die Platte und steigen weiter ohne namhafte Schwierigkeiten. Auf einem kleinen Sattel setzen wir unsere Füsse auf den schneebedeckten Gipfelgrat. Weiter oben führt die Route auf den Gipfelhang des Nollen in der Nordwand. Der Wechsel der Verhältnisse und der Tiefblick zum Nollen sind eindrücklich. Der Atem wird kürzer, ich glaube wir nähern uns der Marke 4000m. Über einen letzten Gratbuckel stehen wir plötzlich auf dem Gipfeldach des Mönch, umrahmt von Eiger und Jungfrau. Herrlich!

Abstieg über den Normalweg
Der Abstieg führt uns über die Normalroute, den Südostgrat. Dieser Grat ist einfacher und wird von den Alpinisten viel mehr begangen. Chrigu mahnt, noch einmal volle Konzentration, der Gipfelgrat ist schmal und ausgesetzt. Die ausgetretene Spur mit kompaktem Trittschnee erleichtert die Schwierigkeit und mit konzentrierten Schritten steigen wir Meter für Meter ab. Nach dem Gipfelgrat folgen einige Felsen und der Abstieg endet schliesslich auf dem Gletscher unweit der Mönchsjochhütte. Von dort ist der Weg zur Hütte nicht mehr weit. Dort angekommen, lassen wir noch einmal diese grossartige Tour Revue passieren. Dank der teuren Jungfraubahn ist diese Tour an einem Tag vom Tal aus machbar und steht den grössten Alpengipfeln in nichts nach. Die ganze Tour ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet mit Schnee, Firn, Felsen und Graten alles für das Alpinistenherz.